In Bayern startet das geplante Modellprojekt zur Erprobung von Springerkonzepten in der Langzeitpflege

Aus hohen Ausfallzeiten, unsicheren Dienstplänen, ständigem Einspringen und stetig steigenden Anforderungen resultieren erschöpfte und frustrierte Pflegekräfte. Die Pflege braucht daher langfristige Personalmanagementstrategien. Ein strategisches Ausfallzeitmanagement über Springerkonzepte kann ein Baustein sein. Verlässliche Arbeitszeiten und gesicherte Erholungszeiten können Attraktivitätsfaktoren sein, die bei der Mitarbeitendengewinnung relevant sind und langfristig Auswirkungen haben auf die verlässliche Arbeitsorganisation und strategische Personalplanung in der Pflege.

Dies sind entscheidende Faktoren, um die Belastungen im Pflegealltag zu verringern und gleichsam die Attraktivität der Pflegeberufe nachhaltig zu steigern.

Die 30 Modellprojekte zu trägerorganisierten Springerkonzepten werden aus Mitteln des Bayerischen Ministeriums für Gesundheit und Pflege gefördert. Über die Fördersumme werden vielfältige Springerkonzepte in der stationären (20 Einrichtungen) und ambulanten (10 Dienste) Langzeitpflege erprobt. Aus den Mitteln des StMGP wird der projektbedingte Anstieg des Pflegesatzes gefördert. Dazu schließen die Einrichtungen/Dienste eine Zusatzvereinbarung ab. Die Modellprojekte erbringen zudem einen Eigenanteil, der pro Einrichtung/Dienst i.H.v. ca. 3.000 Euro zur Abdeckung von zusätzlichen Kosten, z.B. Projektverwaltung, dient. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Ein Ziel des Projekts ist es, aufzuzeigen, welche finanziellen Auswirkungen die Etablierung von Springerkonzepten im Regelbetrieb hat, und wie die Finanzierung von Springerkonzepten über Pflegesatz- bzw. Pflegevergütungsverhandlungen gelingen kann. Das ist erforderlich, um perspektivisch eine flächendeckende Umsetzung zu ermöglichen. Die maximal beantragbaren Springerstellen werden verbandseitig kontingentiert, damit das mögliche Budget ausgeschöpft werden kann und eine Vielfalt der Projekte gewährleistet wird. Aus diesem Grunde melden die fachlich zuständigen Verbandsvertretungen mit der Kurzeinschätzung der Konzepte und dem finalen Votum für die Projekte bei ihrem Leistungserbringerverband bis 16.08.2023 auch den Umfang ggf. freigebliebener Kontingente, damit diese zeitnah anderweitig und an geeigneter Stelle in der Sitzung des Begleitgremiums vergeben werden können.

So kann Ihre Einrichtung/Ihr Dienst Teil des Projektes werden:

Die Bewerbungsphase für Projekte ist beendet. Bei Fragen wenden Sie sich an Ihren Verband.

Ansprechpersonen für teilnehmende Einrichtungen und Dienste

Bei verbandliichen Fragestellungen können sich due teilnehmenden Projekte an folgende Ansprechpersonen wenden:

Folgende unterstützende Materialien, Informationen und Dokumente, die bei der Antragstellung relevant sind, können Sie hier downloaden.

Wichtige Termine

Veröffentlichungsdatum: 28.07.2023
Einreichungsfrist für die Konzepte: 06.08.2023
Zusage für die 30 teilnehmenden Einrichtungen/Dienste über die Freie Wohlfahrtspflege Bayern: voraussichtlich am 17.08.2023
Maßnahmenbeginn: voraussichtlich 01.09.2023 oder 01.10.2023
Ende der Maßnahme / Abgabe Verwendungsnachweis: ca. Herbst 2024
Abgabe des Gesamtverwendungsnachweises: voraussichtlich 31.10.2024

„Ausfallzeitmanagment“ für Projekte über alle Leistungserbringerverbände hinweg

Virtuelle Informationsveranstaltungen:

Mittwoch, 30.08.2023 von 9:00-10:30 Uhr

Freitag, 15.09.2023 von 12:00-13:30 Uhr

Die Zugangsdaten erhalten Sie mit der möglichen Bestätigung über Ihre Teilnahme am Projekt.

 

Neben den angebotenen virtuellen Informationsveranstaltungen zum Thema „Ausfallzeitmanagement“ besteht eine weitere Möglichkeit der Unterstützung im Projektverlauf durch das Coachingangebot Gute Arbeitsbedingungen in der Pflege zur Vereinbarkeit von Pflege, Familie und Beruf (GAP).

Ziel des Projekts ist es, ambulante und stationäre Langzeitpflegeeinrichtungen bei der Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen zu unterstützen.

Speziell geschulte Coaches aus der Pflegeszene führen zunächst in den Einrichtungen Bedarfsanalysen durch, um passende Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu finden. Der Coach unterstützt die Einrichtung dann vor Ort bei der Planung und Umsetzung entsprechender Maßnahmen. Beispielhaft dafür sind die Konzeption und Implementierung von Ausfallkonzepten (z.B. Springerpools), die Erstellung und Anwendung von strukturierten Übergabekonzepten oder der Aufbau einer Arbeitgebermarke zur Personalgewinnung.

Die Dauer und den Umfang des Projekts bestimmen Sie als Einrichtung selbst. Dieser liegt erfahrungsgemäß zwischen 8 und 15 Monaten. Ihre Pflegekasse übernimmt die Kosten des Projektes mit bis zu 50%. Der verbleibender Eigenanteil liegt damit erfahrungsgemäß zwischen 3.000 € und 9.500 €.

Weitere Informationen zum Projekt GAP sowie Projekteindrücke erfolgreich teilgenommener Einrichtungen finden Sie hier: www.gap-pflege.de

Über nachfolgenden Link gelangen Sie zur Projektanmeldung: https://www.gap-pflege.de/informationen-fuer-pflegeeinrichtungen/anmeldung/

Rückfragen richten Sie per E-Mail an info(at)gap-pflege.de oder telefonisch mit der Nummer 040 254078 77 (Mo-Fr. von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr).

 

Kontakt: info(at)freie-wohlfahrtspflege-bayern.de